Ich bin mit meinen Hunden viel in Feld und Flur unterwegs. Dort sind wir nicht immer alleine. Wir begegnen Radfahrern, Wanderern, ganz normalen Spaziergängern mit oder ohne Hund und und und.
Für mich ist es da selbstverständlich, dass ich mit meinen Hunden – soweit irgend möglich – Platz mache.
Schließlich möchten nicht alle Menschen (und auch Hunde! 😉 einfach so von fremden Hunden begrüßt werden.
Ich rufe meine Hunde ggf. ab und hole sie an mich heran.
Wenn es die Situation erfordert, stelle mich rechtzeitig an den Wegesrand oder weiche aus, wenn es passt.
Manchmal kommt dann vom Gegenüber ein bewunderndes: ‘Na, die sind ja toll erzogen!’. Das geht mir dann natürlich runter wie Öl.
Genauso freue ich mich aber auch über ein vom vorbeiflitzenden Radfahrer zugeworfenes ‘Dankeschön!’.
Selbstverständlich bedanke ich mich ggf. auch bei meinem Gegenüber, wenn es uns etwas Platz macht oder ggf. seinen Hund rechtzeitig zurückholt …
Versuchen Sie es einfach mal!
Vielleicht ernten auch Sie ein verblüfftes ‘Oh, bitte sehr!’, begleitet von einem freundlichen Lächeln im eben noch gleichgültigen oder gar mürrischen Gesicht.
Dieses kleine Wort ‘Danke’ kann soviel bewirken. 🙂
Liebe Carmen,
Dein Artikel liegt mir sehr am Herzen ! Ich bin mit meinen beiden Hunden täglich vier bis fünf Stunden im Wald unterwegs. Dort begegnen wir massenhaft Joggern, Radfahrern, Nordic-Walkern, Spaziergängern, Waldarbeiterfahrzeugen und Pferden. Gewissenhaft rufe ich die maximal zehn Meter entfernten Fellnasen jedes Mal ab, fordere Blickkontakt und ein SITZ. Ich bin sehr stolz, daß das immer sehr gut klappt. Jedoch betrübt es mich, wenn sämtliche übrige o. g. belebte Masse ( haha ) meint,sie habe immer und überall Vorfahrt. Kein Dankeschön, nichts. Es ist selbstverständlich, daß Hundehalter jedem und allem ausweichen. Manchmal sage ich laut, wenn diese Menschen uns passiert haben : Dankeschön, Bitteschön, Auf Wiedersehen ! Kümmert zwar keinen, verschafft mir aber Erleichterung. Oft habe ich aber auch gar keine Chance, meine Fellnasen vom Weg zu räumen. Highspeed-Radfahrer, bewaffnet mit Sonnenbrillen und Riesenkopfhörern, brettern mit Mach 2 zielstrebig frontal auf uns zu, ohne das Tempo ein Fitzelchen zu verringern, um mir drei Sekunden zwecks Abruf zu schenken. Ein ufen und Winken sind sinnlos. Auch Jogger ( lautlos auf dem gedämpften Waldboden und speziell von hinten ) machen sich nicht bemerkbar und überholen in einem Abstand von zwei Zentimetern. Das Erschrecken ist jedes Mal groß. Wenn man Angsthunde aus dem Tierschutz sein Eigen nennt ( einer davon offensiv / aggressiv bei solchen Reizauslösern, natürlich an der Schleppleine gesichert ), ist solch ein Verhalten nicht mehr lustig. Im äußersten Notfall werfe ich Leckerchen jenseits des Weges zwischen Büsche und Bäume, damit meine Vierbeiner keinen Schaden erleiden und dem Futter ins Unterholz hinterherhüpfen. Auch auf den Straßen Berlins erfolgt mitunter ein Spießroutenlaufen, denn auch dort begegnen uns zahlreiche Passanten sowie motorisierte und nicht-motorisierte Fortbewegungsmittel, die kreuz und quer auf dem Bürgersteig herumwuseln. Eigentlich legen wir jeden Tag die doppelte Strecke zurück, zählt man alle Ausweichmanöver mit( z. B. Bögen laufen, Straßenseite wechseln ). Gaaaanz selten bedankt sich jemand höflich für unser Tun. Und wenn die Alten immer auf die Jungen schimpfen ( wie in jeder Generation ) : Die KINDER sind es, die sich höflich bedanken. Daran könnten sich die frotzeligen Alten mal ein Vorbild nehmen. So, genug gejammert, war mir aber Mal ein Bedürfnis. Mein Friseur interessiert sich sicherlich nicht für meinen Kummer ( hihi ). Liebe Grüße, Bettina Fuhrmann
Liebe Bettina,
vor Jahren ist im Dunkeln morgens ein Radfahrer auf dem gemeinsamen Rad-/Fußweg von hinten in mein Trio und mich gefahren, d.h. in eine der Leinen. Einer meiner Rüden war ein heftiger Angst/Aggro, speziell gegenüber männlichen Wesen. Meine Hunde waren mit reflektierenden Sachen ausgestattet. Die Leinen reflektierten. Meine Klamotten reflektierten und ich trug eine Kopflampe. Ich guckte immer wieder nach hinten, ob evtl. jemand da unterwegs wäre. Dumm nur, dass der Radfahrer ohne Licht unterwegs war. Du kannst Dir wahrscheinlich denken, was mein erster Gedanke war, als der plötzlich in uns hinein stürzte …
Gott sei Dank hat Charly sich so erschrocken, dass er soweit möglich in dem Kuddelmuddel den Rückzug antrat. Gott sei Dank hat keiner meiner 3 Hunde sich bei der Aktion wirklich verletzt, ich übrigens auch nicht.
Der Radfahrer stieg kommentarlos wieder auf und fuhr im Dunkeln davon. So schnell konnte ich in meiner Panik gar nicht reagieren.
‘Danke’ scheint selbst bei uns auf dem Land langsam auszusterben, aber ich halte daran fest. 😀
Liebe Grüße, Carmen