
Das für unsere Verhältnisse schier unvorstellbare Leid der Hunde in Süd- und Osteuropa hat viele Menschen dazu bewogen zumindest einigen wenigen dieser Hunde zu einem besseren Leben zu verhelfen. Mittlerweile ist der Hund aus dem Ausland eine alltägliche Erscheinung und auch ein Großteil der deutschen Tierschutzvereine beteiligt sich aktiv an der Vermittlung dieser Hunde.
Im Rahmen dieser Veranstaltung soll nicht über Sinn oder Unsinn des Auslandstierschutzes diskutiert werden. Die Hunde sind hier und brauchen Unterstützung.
Die meisten dieser Hunde sind unter sehr ungünstigen Verhältnissen aufgewachsen, und haben ihr Verhalten an das Leben auf der Straße bzw. in überfüllten Tierheimen angepasst. Auch wenn ihre neuen Lebensumstände auf diesem Hintergrund geradezu paradiesisch erscheinen mögen, haben Hunde mit solch einer Vorgeschichte nicht selten erhebliche Anpassungsschwierigkeiten.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele der gängigen Erziehungsziele und -konzepte nicht gut zu dieser besonderen Situation passen. Der Besuch einer Hundeschule wird daher für Hund und Halter nicht selten zu einer frustrierenden und u.U. beängstigenden Erfahrung.
Im Rahmen dieses Seminartages nehmen wir zunächst die Perspektive der betroffenen Hunde ein und sammeln Informationen über ihre möglichen Ängste, Vorlieben und Bedürfnisse.
Dem gegenüber stellen wir die Anforderungsprofile einiger typischer Haushalte, die einen solchen Hund aufnehmen.
Anschließend entwickeln wir Strategien und Regeln zur Eingewöhnung und Erziehung dieser Hunde, wobei wir die Bedürfnisse beider Seiten berücksichtigen und aufeinander abstimmen.
Die Veranstaltung richtet in erster Linie an Menschen, die einen Hund aus dem Ausland bei sich aufgenommen haben, oder noch bei sich aufnehmen wollen.
Für die teilnehmenden Gespanne suchen wir individuell passende Trainingselemente heraus und beginnen mit der praktischen Umsetzung. Trainerkollegen und -kolleginnen erhalten einen umfassenden Überblick über mögliche Probleme und Lösungsansätze. Verantwortliche aus dem Tierschutz nehmen wertvolle Anregungen für eine umsichtige Vermittlungspraxis mit.
Kenntnisse in der Arbeit mit Markersignalen sind von Vorteil, aber nicht unbedingt notwendig (können auch vor Ort rasch aufgebaut werden).

Gerrit Stephan ist Absolvent der ATN und bietet Hundetraining in und um Bochum an.
Sein Spezialgebiet ist u.a. Trennungsstress.
Durch leidvolle Vorerfahrungen mit einem eigenen Hund stand trennungsbedingtes Problemverhalten schon früh im Zentrum seines Interesses.
Vorträge zu diesem Thema zeigten vor allem eins: Der Informationsbedarf ist riesig.
Termin: 25. September 2016, 10.00 bis 17.00 Uhr
Preis: 90 € / Team, 70 € bei Teilnahme ohne Hund
Teilnehmerzahl: je nach Konstellation max. 6 – 8 Teams + max. 8 TeilnehmerInnen ohne Hund
Anfragen / Anmeldung: carmen@hunterbunt.de