Dr. Ute Blaschke-Berthold, Dipl. Biologin, Trainerin und Verhaltenstherapeutin:
“Es ist egal, welches Etikett Menschen an aggressives Verhalten ihres Hundes kleben: Dominanzaggression, territoriale Aggression, Angstaggression, …!
Die Veränderung aggressiven Verhaltens verläuft unabhängig vom Ettikett nach einem einzigen bestimmten Muster.”
und nach welchem Muster, bitte??? Meine Hündin reagiert mMn “territorial”: Auf andere Hunde, die zu nah zu mir kommen; auf meine Leckerli in der Tasche bei mir; auf Hunde, die Interesse zeigen an ihrer Hundefreundin, mit der wir grad unterwegs sind …
Das Muster ist die Arbeit über die funktionale Verhaltensanalyse:
– beobachten / festhalten, was genau passiert (nicht interpretieren!)
– Auslöser für das Verhalten identifizieren (wann, wo, wie, warum)
– Konsequenzen etablieren, die ‘nettes’ Verhalten lohnend machen
– unerwünschtes Verhalten möglichst unmöglich machen (Management).
Was so simpel klingt, erfordert präzises Arbeiten unter Beachtung vieler u.U. winziger, für den Trainingserfolg aber wesentlicher Faktoren.
Und das soll ne Diplombiologin gesagt haben?
Nicht besonders differentiert 😉
(Ja, ich kenne ihre Arbeit und empfinde diese Aussage dennoch als Armutszeugnis im Umgang mit Individuen!)
Ich bitte zu bedenken, dass das Zitat ursprünglich natürlich nicht so für sich alleine stand, sondern von mir aus dem Zusammenhang gerissen wurde. 😉
Fakt bleibt, dass das gängige Etikettieren / Interpretieren von Verhaltensweisen in der Therapie nicht hilft, sondern durch das daraus resultierende Schubladendenken im Zweifelsfall nur den Blick für Lösungsalternativen versperrt.
Die Funktionale Verhaltenstherapie mit ihrem relativ einfachen Vorgehensmuster hingegen geht sehr wohl extrem gut auf die individuellen Befindlichkeiten der zu therapierenden Lebewesen ein, weil genau hingeschaut wird.